Nach einer schwierigen Vorsaison soll bei den Damen des TV Biefang II wieder Ruhe und sportliche Konstanz reinkommen. Wie das gelingen soll.
Krass unterschiedlicher hätten sie ihre zwei Gesichter gar nicht zeigen können. Die Handballerinnen vom TV Biefang II zauberten in der Verbandsliga eine ausgezeichnete Hinserie aufs Parkett. Neun, teils beeindruckende Saisonsiege fuhr das Team des damaligen Trainers Christian „Buddy“ Nordmann bis zum Nikolaustag 2023 ein. Da gab’s noch ein souveränes 20:15 über den späteren Dritten VfL Rheinhausen. Was folgte, war ein totaler Einbruch – leistungsmäßig wie ergebnistechnisch. Nordmann trat im Februar zurück. Nach der Interimslösung mit Torhüterin Alina Plaga übernahm schließlich Philipp Hausmann noch für die restlichen Spiele. Der neue Coach möchte die Mannschaft in dieser Spielzeit wieder in die Spur bringen.
„Wie es da zum Absturz kam, kann ich mir auch nicht erklären. Das ist aber ehrlich gesagt auch gar nicht mein Thema. Wir schauen nach vorne und wollen es künftig besser machen“, sagt Hausmann, der vor seinem Wechsel zum HSV Dümpten selbst als Spieler für die Bifis auf der Platte stand. Der 30-jährige Inhaber der C-Lizenz war in der abgelaufenen Saison noch für die weiblichen B-Juniorinnen des TVB auf Kreisebene verantwortlich. Mit dem Schritt hin ins Seniorenlager betritt Hausmann auch ein Stück weit Neuland. „Anders als bei den Männern laufen hier schon einige Dinge anders. Daran gewöhnt man sich aber. Wir kommen zusammen klar und ich habe gute Eindrücke gesammelt“, blickt der Trainer auf eine insgesamt ordentliche Vorbereitung zurück.
TVB-Trainer Philipp Hausmann: „Überheblichkeit wäre fatal“
Nicht mehr dabei sind Johanna Wilms (private Gründe), Melissa Korbuss, die in Düsseldorf eine neue Herausforderung sucht, und Celina Winstermann. Die Torhüterin musste wegen anhaltender Knieprobleme schweren Herzen die Reißleine ziehen. Gleich fünf talentierte Novizinnen sind der eigenen A-Jugend entsprungen. Perspektivisch könnte es für die eine oder andere auch in Richtung Oberliga gehen. „Das ist ja auch das grundlegende Konzept des Klubs. Junge Spielerinnen zu entwickeln und sie bei den Senioren einbinden. Bei allen sind Lernfelder vorhanden, die es zu beackern gilt“, sieht der Trainer noch genügend Potenziale.
Giulia Philippek konnte gehalten werden. Die Torhüterin wäre wegen ihres Studiums beinahe in Erlangen gelandet. Das ist Geschichte. Philippek hat in Testspielen oft von Beginn an das Vertrauen geschenkt bekommen und soll sich mit der erfahrenen „Mentorin“ Alina Plaga ergänzen. Die beiden Außenspielerinnen Ayca Er und Nina de Vries sind beide flink auf den Beinen und verfügen über ein ansprechendes Wurfrepertoire. Oliwia Staniaszek fehlt nach ihrem mittlerweile auskurierten Achillessehnenriss noch etwas Sicherheit. Die Rückraumspielerin bringt körperlich alles mit und verfügt über ein gutes Spielverständnis. In Eins-zu-Eins-Situationen fühlt Sina Pletz sich pudelwohl. Die ebenso wie Staniaszek vorzugsweise im Rückraum einsetzbare Pletz verpasste jedoch einige Teile der Vorbereitung und hat damit noch einiges aufzuholen.
„Grundsätzlich bin ich zuversichtlich. Ich verlange von den Mädels aber in jedem Spiel vollen Fokus und volle Konzentration. Überheblichkeit wäre fatal. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir zusammen Spaß haben möchten. Den werden wir ganz sicher nicht bei Pleiten mit mehr als zehn Toren Unterschied haben“, gibt Hausmann seinem Team eine unmissverständliche Erwartungshaltung mit auf den Weg.